7 Dinge, die mich bei Apple nerven

Seit 2002 bin ich Apple-Jünger. Habe damals Windows gehasst, weil es mir ständig Probleme bereitet hat. Schon zu der Zeit war ich selbstständig und darauf angewiesen, dass mein Rechner einfach funktioniert. Doch das war beim PC kaum möglich. Zumindest nicht mit meinem. Hatte Windows 2000 installiert und zweimal war mein Benutzerprofil kaputt, so dass ich mich nicht mehr anmelden konnte. Zugegeben – es ist ewig her – doch in meinem Gehirn eingebrannt.

Nun gut, als dann der Kauf neuer Software ins Haus stand, habe ich mich für Apple entschieden. Wenn ich schon 2500,- Euro für Programme ausgebe, dann wenigstens auf Hardware die läuft und mir besser gefällt. Es wurde also nicht nur Software, sondern auch ein iMac gekauft:

iMac - der sogenannte Lampenschirm-MAC 2002
iMac – der sogenannte Lampenschirm-MAC

Das Gerät und eigentlich alle anderen Computer von Apple später haben mir viel Freude bereitet. Ein paar Jahre später habe ich an der Hochschule Konstanz etwa 30 Macs betreut. Sie liefen einwandfrei – zwei PCs von den Sekretärinnen machten mir mehr Probleme und kosteten mich mehr Zeit.

1. Erste Anzeichen von Problemen bei Apple

Ich kann gar nicht genau sagen, ab wann mich Dinge von Apple gestört haben. Ich vermute mal, dass es mit iTunes anfing. Ständig wurde das Interface verändert. Musik war plötzlich verschwunden und dann doch wieder da. Menübefehle wurden an anderer Stelle unter anderem Namen abgelegt. Anfangs habe ich mit der Software gerne gearbeitet und meine Musik damit verwaltet. Jetzt ist es nur noch eine Qual und ich höre lieber gleich Spotify 🙂

2. Apple als Arbeitgeber schlecht?

Irgendwann 2008 hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei Apple. Niemand sagte mir, dass das eine Massenveranstaltung wird. Nur eine Präsentation zu einer Apple-Software sollte ich vorbereiten (5 Minuten lang). Es ging um einen Job für einen neuen Apple-Store in Zürich für den Bereich Schulung. In Stores von Apple kann man kostenlos Seminare besuchen, in denen Software vorgestellt wird. Damals für mich vorstellbar – ich liebte Apple.

Der Arbeitsweg von Konstanz nach Zürich? Lang aber verschmerzbar..

Vor dem Raum sammelten sich ca. 30 Menschen. Alle Apple-Hipster. Irgendwann öffnete sich die Tür und man wurde von 5 Mitarbeitern von Apple gebeten einzutreten. Beim Reinlaufen wurde von denen wie bekloppt geklatscht. Es war wie beim Einmarsch der Gladiatoren. Wir nahmen in einem großen Stuhlkreis Platz und nachdem endlose Präsentationen über den Wachstum der tollen Marke „Apple“ abgespult waren, wurden wir gebeten nacheinander zu sagen, was wir über die Neueröffnung des Stores in Zürich denken. Ich sagte tatsächlich so was dämliches wie „na endlich gibt es so einen Laden auch hier“.

Dann noch ein paar Fragen wie z. B., ob jemand schon bei Apple oder einem Retail-Store gearbeitet hätte.

Zum Abschluss die Präsentationen von den Bewerbern. Man waren da ein paar schlechte dabei, selbst inhaltlich. Nach meiner wurde wie blöd geklatscht. Sorry, aber ich weiss, dass ich in sowas gut bin.

Was wurde aus dem Job? Ich habe ihn nicht gekriegt. Warum? Wurde mir nicht gesagt. Vermutlich lag es daran, dass der Storemanager etwa halb so alt war wie ich. Bei Apple müssen alle jung sein..

Nach der Präsentation fuhr ich nach Hause und dachte über das Geschehene nach (die Autofahrt dauerte lange). Schon da wurde mir klar, dass Apple nicht nur ein Kult ist, sondern auch, dass dort nicht für eine Firma gearbeitet wird, sondern man eher ein Sektenmitglied wird.

Dass dann solche Mitteilungen über Apple als schlechten Arbeitgeber kursieren, wundert mich nicht:

http://www.macwelt.de/news/Ehemalige-Mitarbeiter-schimpfen-ueber-Apple-9762189.html

3. Das iPhone – nicht alles nur Gold was glänzt?

2008 kaufte ich mir dann erstmals ein iPhone und war ganz begeistert. Später ärgerte ich mich darüber, dass durch eine falsche Einstellung alle Kalender-Einträge, die älter als 3 Monate waren gänzlich gelöscht waren oder Termine nicht mehr synchronisiert worden sind.

Ok, war ein Bedienungsfehler und heute läuft es wieder. Doch mal ehrlich. Ich bin seit über 15 Jahren in der IT-Branche und sollte eigentlich gegen solche Fehler gewappnet sein – wie soll es dann Anwendern gehen, die gar keine Ahnung haben?

4. DVD-Laufwerke defekt – mit Absicht?

2010 stellte ich fest, dass bei meinem iMac (damals 1 Jahr alt) das DVD-Laufwerk defekt ist. Apple will ja auf dieses Medium verzichten, also wird gleich ein Bauteil mit geringer Lebensdauer verbaut. (Eine kleine Umfrage unter Freunden ergab, dass bei vielen das LW auch nicht mehr ging).

5. Das Betriebssystem

Das Jahr weiss ich gar nicht mehr, aber irgendwann gab es die Betriebssystem-Updates kostenlos und nach einer Installation der neuesten Version von OS X, wurde mir NACH der Installation bekannt gegeben, dass Software x, y und z nicht mehr funktioniern. Na bravo.

Ok, mit Windows möchte ich immer noch nicht tauschen. Und Linux kommt nicht infrage, weil kein Adobe drauf läuft. Nehme ich eben das kleinere Übel. Im Großen und Ganzen läuft es sehr stabil.

6. Fotos – der Ersatz für iPhoto?

Seit kurzem gibt es nun das Programm „Fotos“, welches iPhoto ersetzen soll. Letzteres nutzte ich eigentlich gar nicht und Fotos nun zwangsläufig, um meine iPhone-Bilder zu verwalten. Eigentlich ganz praktisch. Doch warum komme ich an die eigentliche Bilder nur so schwer heran? Bei iPhoto konnte man wenigstens anwählen „im Finder anzeigen“. Das gibt es in Fotos nicht. Man kann lediglich bereitstellen für:

Foto bereitstellen mit "Fotos"
Foto bereitstellen mit „Fotos“

Ok, wie komme ich nun an die Bild-Datei auf meiner Festplatte – dort muss es ja irgendwo liegen, oder?

Über „Informationen“ erfahre ich zumindest den Dateinamen:

Foto-Informationen
Foto-Informationen
Fotos-Dateinamen
Fotos-Dateinamen

Diesen Text markiere und kopiere ich und gehe in den Bilder-Ordner meines Profils im Finder. Dort klicke ich mit rechter Maustaste auf Fotos-Mediathek und wähle Paketinhalt zeigen.

Fotos-Mediathek im Ordner Bilder
Fotos-Mediathek im Ordner Bilder

In diesem Ordner suche ich nach „Masters“. Dort liegen alle Dateien, die in Fotos abgelegt sind. Eigentlich chronologisch, doch nach meiner Erfahrung ist dort einiges durcheinander.. Daher drücke „cmd“ + „f“ und rufe damit die Suchfunktion auf. Im Findersuchfeld oben rechts, gebe ich den Dateinamen ein, nach dem ich suche („cmd“ + „v“, hatte den ja schon kopiert).

Und siehe da – die Datei wurde gefunden:

Fotos suchen in der Mediathek
Fotos suchen in der Mediathek

Total einfach, oder?

7. iCloud-Dienste von Apple – leider auch ein Reinfall (bei mir)

Und nun kommen wir zum letzten Teil – die iCloud von Apple. Wirklich sehr nützlich. Mein Backup der Kontaktdaten und mein Kalender und vieles mehr wird dort abgelegt. Bravo. Also dachte ich mir, erweitere ich meine Backupfunktion (zwei externe Festplatten) um eine iCloud-Lösung und buche 200 GB Speicher in der Cloud bei Apple.

Geht ganz einfach über die Systemeinstellungen -> iCloud. Dort dann unten rechts auf „Verwalten“ klicken. Hier lassen sich dann verschiedene Pakete an Speicher buchen. Ich entschied mich für 200 GB für 3,99 Euro im Monat.

Jetzt sollte eigentlich ein Screen kommen, doch nach zig Versuchen immer nur das:

iCloudspeicher verwalten - geht gerade nicht.
iCloudspeicher verwalten – geht gerade nicht.

Nach dem Speicherupgrade konnte ich dann in der linken Spalte des Finders Dateien in die iCloud verschieben.

iCloud-Ordner
iCloud-Ordner

Soweit so gut – nein schlecht. Tagelang lief mein Rechner unter Volllast, weil er ständig mit dem upload der Dateien zu tun hatte. Der Dienst beanspruchte ca. 90% CPU! Recherche im Netz ergab, dass man die Daten nach und nach laden müsse, dann geht es. Ansonsten wäre der Dienst überfordert. Wer weiss, ob das immer noch so ist. Mich hat es arg genervt.

Endlich war dann alles hochgeladen und der Rechner lief normal.

Und weitere böse Überraschungen mit der iCloud:

Der Ordner für die iCloud liegt im Library des Benutzers. Ein Ordner, der normalerweise ausgeblendet ist. Das bedeutet, dass Programme nicht einfach darauf zugreifen können. Beispiel Lightroom: Dort legt man einen Katalog an und lässt dorthin Bilder importieren. Wenn aber die Bilder in der Cloud liegen, kommt man da nicht einfach ran. Hier wird nicht der Finder gezeigt, sondern der Dateibaum der Festplatte. Im Screenshot ist das Library angezeigt, weil ich den Ordner über das Terminal sichtbar gemacht habe. Normalerweise ist man als Anwender hier aufgeschmissen!

Eine Anleitung für das Sichtbarmachen gibt es hier:

http://praxistipps.chip.de/mac-os-x-library-ordner-dauerhaft-im-finder-anzeigen_32021

Normalerweise wird dieser Ordner nicht gezeigt
Normalerweise wird dieser Ordner nicht gezeigt

Zweite böse Überraschung – der Finder reagiert oft träge, wenn man Dateien aus der Cloud öffnen will. Zeitweise hängt sich sogar der Finder auf, um dann mit etwas Geduld (bis zu 30 Sekunden) wieder zu funktionieren:

Finder reagiert nicht beim Öffnent von Dateien aus der Cloud
Finder reagiert nicht beim Öffnen von Dateien aus der Cloud

Dritte böse Überraschung. Der Finder hat eine geniale Funktion, wenn man in einem Programm eine Datei öffnen will: Er listet automatisch die Ordner, die man zuletzt besucht/benutzt hat. Liegen die Dateien jedoch in der iCloud/Library, werden sie ignoriert und die Liste bleibt leer. DAS hat mich mal ziemlich genervt und dazu gebracht meine iCloud wieder auf die kostenlose 5 GB zu reduzieren und mich nach einer Alternative umzusehen – Dropbox?

Update zum Downgrade der iCloud von Apple:

Wie angekündigt wollte ich ja das iCloud-Abo downgraden. In den Systemeinstellungen unter iCloud steht, bitte löschen oder verschieben Sie die Daten im Finder aus dem iCloud-Ordner, damit man ein Downgrade durchführen kann.

Speicher verwalten in der Cloud - Fehlermeldung
Speicher verwalten in der Cloud – Fehlermeldung

Das habe ich gestern gemacht und heute zeigt es die Meldung immer noch.

Leerer iCloud-Ordner im Finder
Leerer iCloud-Ordner im Finder

Angeblich habe ich noch alle Daten in der Cloud. Auf icloud.com finde ich sie tatsächlich noch. Dort lösche ich sie auch nochmal, leider mit mäßigen Erfolg. Übergeordnete Ordner zu löschen führt meistens zu Fehlermeldung.

Probleme beim Löschen von Ordnern in der iCloud
Probleme beim Löschen von Ordnern in der iCloud

Daher in die Tiefe gehen und dort entfernen. Zeitäufwändig – und wie. Danke Apple.

Update 2

Nachdem ich nun mindestens zwei Stunden dabei war, die Daten über den Browser/icloud.com zu löschen und ewig diese Fehlermeldung kam, habe ich mich umgehört.

Die englischsprachige Apple-Support-Forum-Seite brachte zu Tage, dass ich nicht der Einzige bin. Angeblich kann man nur 10 Dateien gleichzeitig löschen. Ein User hat dafür sogar ein Skript geschrieben?!

Glücklicherweise gab es auch einen guten Tipp: Alles Löschen über das iOs/iPhone. Systemeinstellungen, iCloud, Speicher, Speicher verwalten. Dort dann oben bearbeiten klicken und entfernen. ALLES weg. Na endlich..

Was habt Ihr für Erfahrungen mit Apple?

3 Gedanken zu „7 Dinge, die mich bei Apple nerven“

  1. Sehr interessant. Ich bin mit dem Ewerb eines MacBook Pro in 2009 zu Apple gewechselt. Ich hatte nie wirklich Probleme mit Windows, weder Viren, noch Abstürze oder was man immer so Windows vorwirft. Aber ich brauchte dann einen Laptop, und das was für Windows gab war damals den Macs weit unterlegen in Sache Ergonomie, Akkulaufzeit, Leistung, Verarbeitung, usw. Ich würde jetzt nicht zurück zu Windows, aber:

    – Itunes: ich habe den Sinn dieser App noch nicht verstanden. Ich wollte nur eine Software für die Wiedergabe von Musik. Statdessen habe ich ein Monsterprogramm was jede Menge Ressourcen auffrisst, versucht mir Sachen zu verkaufen (gibt es nicht schon dafür das ‚App Store‘?) und keine FLAC wiedergeben kann (im Lauf der Jahre habe ich mehrere hunderte CDs im Lossless-Format abgelegt). Wäre völlig überflüssig, wenn ich nicht gezwungen wäre damit mein Kalender, Kontakte und Fotos (*) aus dem Iphone zu Synkronisieren (WTF!). Zum Glück gibt es eine gute Alternative zur Musikwiedergabe: Clementine, kann ich nur empfehlen.

    – DVD-Laufwerk. Tja, genau 2 Jahre und ein paar Monate hat es gehalten, bis kurz nach Ende der Gewährleistung. Hat mich aber nicht so sehr gestört, denn schon damals kamm es wenig zum Einsatz und dann hatte ich platz um eine zweite Festplatte einzubauen. Das geht mit den neuen Macbooks leider nicht mehr.

    – Betriebssystem. Warum kann man nicht einfach Dateien ausschneiden und einsetzen? Das bewegen von Dateien in Finder finde ich immer noch sehr aufwendig weil man gezwungen ist, zwei Fenster zu öffnen, eins mit der Datei und das andere als Ziel, und dann die Datei von A nach B zu ziehen. Sehr mühselig bei großen Dateimengen.

    Un Warum kann ich nicht Dateien aus dem USB-Stick zum Platz schaffen endgültig Löschen, ohne gleich den ganzen Papierkorb leern zu müssen? (Das ght übrigens mit dem Befehl ‚rm -R ‚ von der Konsole aus‘, aber nicht gerade Intuitiv)

    – Fotos. Wo sind meine Fotos?? Wo? Ich habe fast 100 GB in Fotos, die ich mit der SLR-Kamera gemacht habe, und immer sorgfältig nach Datum und Ereignis abgespeichert habe. Was macht ‚Fotos‘? Erst mal ‚Importieren‘ (der Begriff nervt schon, weil die Fotos sind ja schon da) und dann eine Mediathek-Datei erstellen, wo alle Fotos noch mal rein gepackt sind. Völlig sinnlos. Ich behalte lieber die Ordnerstruktur, lege Bilder aus verschiedenen Quellen ab, und öffne beliebig die Fotos direkt wenn ich es brauche.

    * (Bilder aus dem Iphone kopieren kann man übrigens einfach über die Vorschau-App in einen Ordner kopieren über ‚Ablage>Importieren von Iphone‘)

    – Magic Mouse. Sehr schick, aber für mich ist sie zu flach und unbequem und als CAD-Anwender, ohne dritte Maustaste einfach unnutzlich. Ich habe versucht mich an sie zu gewöhnen, musste sie aber irgendwar zurückschicken. Statdessen habe ich jetzt eine für 15 Euro die ihren Zweck völlig erfüllt, wenn auch sie nicht so schön ist.

    Übrigens, ist mein MacBook Pro nach zehn Jahren und täglicher Nutzung noch völlig fit. Da hat sich jeder Cent der teuren Investition gelohnt.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Atect Antworten abbrechen